Warum führen Christen die erfüllten Prophezeiungen als Beweis für die Inspiration der Bibel an?
Wer an Jesus Christus glaubt, wird häufig gefragt, warum er glaubt, die Bibel sei inspiriert, und eine übliche Antwort darauf ist, wegen der erfüllten Prophezeiungen. Das Argument der erfüllten Prophezeiungen ist eines der stärksten, die überhaupt vorstellbar sind. Nachdem der Apostel Petrus bezeugt hatte, dass er Jesus Christus in all seiner Herrlichkeit gesehen habe, sagte er:
»Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden, und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen« (2. Petr. 1,19).
Petrus führt hier die erfüllte Prophezeiung als Zeugnis für die Wahrheit der Schrift an.
Die Bibel selbst gibt den Sinn der Prophezeiungen an,
»Gedenket des Früheren, wie es von Urzeit an war: Ich bin Gott und keiner sonst, bin Gottheit, es gibt nicht meinesgleichen, der ich von Anfang den Ausgang verkündet, von längst her, was noch ungeschehen war …« (Jes. 46,9-10).
»Das Frühere habe ich vorlängst verkündet; aus meinem Munde kam es, und ich ließ es hören. Plötzlich tat ich es, und es traf ein. So habe ich’s dir schon längst verkündet; ehe es kam, ließ ich es dich wissen, dass du nicht wähntest: Mein Götze hat es gemacht, mein Gott von Holz oder Erz es befohlen« (Jes. 48,3-5).
Das Neue Testament sprach vom Kommen Jesu Christi,
»das er durch seine Propheten im Voraus verheißen hat in den heiligen Schriften« (Römer 1,1-4).
Das Zeugnis der Schrift besagt, der Sinn der Prophezeiungen sei es, uns wissen zu lassen, dass Gott existiert und dass er einen Plan für seine Welt hat. Durch die Vorhersage von Personen, Orten und Ereignissen, Hunderte von Jahren bevor sie eintreffen, zeigt die Bibel eine Kenntnis der Zukunft, die zu genau ist, um als gute Vermutung abgetan zu werden. Durch Beispiele erfüllter Prophezeiungen legt die Schrift ein starkes Zeugnis für ihre eigene Inspiration ab.
Ein Beispiel dafür wäre die Prophezeiung des Königs Cyrus (Jes. 44,28; 45,1). Der Prophet Jesaja, der um 700 v.Chr. schrieb, sagt Cyrus namentlich als den König voraus, der sagen wird, Jerusalem solle aufgebaut und die Fundamente des Tempels sollen gelegt werden.
Zu der Zeit, als Jesaja schrieb, war Jerusalem komplett erbaut, und der ganze Tempel stand. Erst mehr als 100 Jahre später sollten die Stadt und der Tempel im Jahre 586 v.Chr. von König Nebukadnezar zerstört werden.
Nachdem Jerusalem von den Babyloniern eingenommen worden war, wurde es um 539 v.Chr. von den Persern erobert. Wenig später gab der persische König Cyrus den Befehl, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Das war rund 160 Jahre nach der Prophezeiung des Jesaja!
So sagte Jesaja voraus, dass ein Mann namens Cyrus, der erst 100 Jahre später geboren werden sollte, den Befehl geben würde, den Tempel wieder aufzubauen, der zu Jesajas Zeit noch stand und erst über 100 Jahre später zerstört werden sollte. Diese Prophezeiung ist wahrhaft erstaunlich, aber sie steht nicht allein.
Es gibt in der Tat buchstäblich Hunderte von Prophezeiungen, die künftige Ereignisse vorhersagen. Die Vorstellung, dass die Erfüllung der Voraussagen ein Ergebnis von Zufällen oder Glück sei, ist angesichts der Beweise absurd. Gott hat mit Hilfe der erfüllten Prophezeiungen genügend Zeugnis für seine Existenz und für die göttliche Inspiration der Schrift abgelegt.
Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.